Ein Mut-mach-Text: Wünsch dir was!

Luftschlösser bauen, Foto: Stefan Kunick/fotocommunity.com
Luftschlösser bauen, Foto: Stefan Kunick/fotocommunity.com

Sehr bald ist 2016 Geschichte - leider, endlich, wurd auch Zeit! Doch was kommt jetzt? Von guten Vorsätzen und der Bereitschaft zu träumen. 

2017 steht vor der Tür - an der Hand die nerv-nörglige Frage nach den guten Vorsätzen für´s neue Jahr. Denn speziell zum Jahreswechsel scheint es ein Grundbedürfnis der Menschheit, sich, sein Leben oder gleich die ganze Welt zu verändern. Nicht mehr rauchen, trinken, keine Süßigkeiten mehr naschen, aber dafür gleich am 1. Januar noch vor dem Aufstehen mit dem Training für den ersten Marathon anfangen, um endlich abzunehmen - die Hitliste der "Top-Vorsätze" klingt so erstrebenswert wie eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt. Denn all das macht keinen Spaß, ist mit Entbehrungen verbunden. Und schwupp, noch bevor die Sternsinger durch´s Land marschiert sind, hat die Mehrheit ihre "Vorsätze" schon wieder in die Tonne gekloppt. Ein Leben ohne die kleinen Laster ist einfach zu lästig. Überraschung!

Öfter mal "falsch" abbiegen

Wobei ich auch kein Sympathisant der "Ich hab keine Vorsätze, weil ich die eh nie einhalte"-Fraktion bin. Denn so ein neues Kapitel im Leben mit all seinen 365 herrlich unbeschriebenen Seiten birgt auch die Chance, ein paar Weichen mal neu zu justieren oder, um bei diesem Bild zu bleiben, eine Strecke einzuschlagen, die einen raus führt aus seinem kuschlig bequemen Alltagstrott. Ihr glaubt gar nicht, wie oft Leute bei mir ins Café purzeln, die ganz verwundert sind, dass es das homeLE "jetzt" gibt und noch erstaunter, wenn ich anmerke, dass dieses "jetzt" schon fast ein Jahr existiert. "Ist mir vorher nie aufgefallen, aber normalerweise geh ich auch immer rechts herum/durch die Seitenstraße/fahr mit dem Auto", liefern sie sich gleich selbst des Rätsel´s Lösung. Finde den Fehler...

Rumspinnen entspannt!

Es muss nicht gleich ein eigenes Café sein, was man von A bis Z plant, auf die Füße stellt und das Laufen beibringt. Manchmal reicht schon allein der Vorsatz, mindestens ein Mal die Woche etwas zu tun, was einem sonst niemals nie in den Sinn käme. Für alle notorischen Realisten z.B. eine Runde Luftschlösser bauen und den Gedanken erlauben, auf Wanderschaft zu gehen. "Rumspinnen" kann herrlich entspannend sein, macht gute Laune und bringt einen auf richtig brauchbare Ideen. Und das Beste: Es kostet nix, birgt null Risiko und führt im besten Falle zu der Erkenntnis, dass man grad einen Einfall hatte, der das eigene Leben immens bereichert. 

Anstiften zum träumen

Deshalb lautet mein Vorsatz für´s neue Jahr: Mehr Leute dazu anstiften, von ihrem eingefahrenen Kurs abzukommen und dazu zu ermutigen, sich wieder das Träumen zu erlauben. Als Kinder schlüpften wir mit Leichtigkeit in jede erdenkliche Rolle, waren Ritter, Prinzessinnen, Supermänner. Wir verwandelten Steine in imaginäre Dampfloks, bekämpften mit unterwegs gefundenen Stöckern böse Monster und erfanden die tollsten Geschichten. Wann genau geht vielen beim erwachsen diese Fähigkeit verloren, während es anderen gelingt, sie in berufstaugliche Kreativität umzumünzen? 

Lieber verrückt als immer gradeaus

Lasst uns "Wünsch dir was" spielen mit dem guten Vorsatz, 2017 zu einem besonderen Jahr zu machen. Falls ihr euch nicht traut, irgendjemand von eurer Idee zu erzählen oder einen "Mitspinner" braucht - ihr wisst, wo ihr mich findet :-). Und keine Angst: Ich bin das lebende Beispiel dafür, dass einer von vielen als "verrückt" und "zum Scheitern verdammten" Idee durchaus Flügelchen wachsen können, wenn man sie nur mit den richtigen Dingen füttert. Und jetzt: Guten Rutsch und viel Mut zum Träumen! 

Eure Maike